Dienstag, 3. Juni 2008

Aktenzeichen XY

Letztens musste ich sehr lachen, als ich meine Emails checkte. Da befand sich doch tatsächlich (wieder) eine Email, in der man mich (eher unfreundlich) darauf hinwies, dass ich eine Rechnung nicht bezahlt hätte. Mein Gehirn stellte sich kurz quer und bimmelte Alarm. "ACHTUNG ABOFALLE" dröhnte es in mir und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Da solche Schreiben ja dadurch bestechen, indem sie dem User ein zwielichte Realität vorgaukeln, die gerade bei seriösen Geschäftemachern niemals in dieser Form und Weise durchgeführt wird, gewann der Terrier in mir die Oberhand und ich machte mich per Google auf die Suche nach dem Begriff "Junkload.de". Kurz darauf wurde ich bei Spar-dsl fündig und musste wieder grinsen. Alles klar, alte Masche. Am besten sofort in den Müll damit oder besser noch: Vorher ausdrucken und zur Polizei damit. Ich habe euch die Email mal weiter unten angehängt, sie stammt von der Spar-dsl-Seite. Meine war allerdings noch ein wenig lustiger. Hier wurde mir doch tatsächlich angedroht einen "richterlichen Mahnbescheid" zu erlassen (ist ja was ganz neues, dass mittlerweile richterliche Mahnbescheide von Firmen erlassen werden können; ganz davon abgesehen heißt es immer noch gerichtlicher Mahnbescheid und dieser wird erst mal beantragt bevor er erlassen wird). Weiterhin wurde mir kurz und knapp mitgeteilt, dass ich kurz vor einem Eintrag im Schuldnerverzeichnis stehe. Aha, schoss es mir durch den Kopf. Sollen sie ruhig mal nen Schufaeintrag vornehmen, dann lässt sich wenigstens nachvollziehen, wer den Eintrag veranlasst hat und ich kann im gleichen Arbeitsgang eine Anzeige wegen "Leistungsbetrug und Betrugsverdacht" stellen. Denn genau dies ist mir in meinem Schreiben auch noch mitgeteilt worden. Dies war dann auch der Punkt, an dem die Ernshaftigkeit den Rauzm verlies und der Heiterkeit Platz machte. Ich muss schon sagen, dass ich dieses Vorgehen minimal originell fand. Dies soll jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich dabei um das handelt, was es letztendlich ist: Ein billiger Versuch an das Geld fremder Leute zu kommen. Also, aufgepasst! Wer Mails in dieser oder ähnlicher Form bekommt und sich sicher ist, dass er entsprechende Seiten nie besucht hat, braucht sich nicht zu scheuen, diese Mails direkt in den braunen Rundordner zu werfen.

Junkload.de hat hiermit seinem Namen alle Ehre gemacht und zumindest mir gezeigt, wo es hingehört: In den Müll...

Hier nun eine exemplarische Mail, die ich letztens im Briefkasten hatte:




Betreff: 2. Mahnung / Zahlungsaufforderung


Sehr geehte(r) Emailadresse,

Leider haben Sie es versaeumt bisher den offenen Betrag in Hoehe von 50,- Euro zu begleichen.
Wir bitten Sie daher sofort zu reagieren und die Zahlung umgehend zu taetigen.

Bezahlen Sie einfach und schnell per \"Sofort-Ueberweisung\" ueber Junkload.de.

Sie haben bereits die 2. Mahnstufe erreicht. Bei der letzten Aufforderungen werden wir diese an
unserem Inkasso Unternehmen weiterleiten. Es kommen dann mehr Kosten auf Sie zu.

Nach erfolgreicher Bezahlung erhalten Sie eine Lieferung der DHL mit der Junkload-Software .

Haben Sie weitere Fragen? Schicken Sie uns eine E-Mail an info@junkload.de.

Weitere Mahnkosten belaufen sich auf : 64,30,- Euro. Vermeiden Sie es.

Im Mitglieder-Bereich erhalten Sie dann weitere Informationen zu Ihrer CD-Lieferung von Junkload.

Mit Freundlichen Gruessen
Junkload.de - OHG


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Streamtaiment Inc.
31/F The Center
99 Queen´s Road Central
Hong Kong


Ihre IP als auch ihre Verbindungsdaten wurden bereits erfasst und in unserem System gespeichert.




Lasst euch nicht ins Bockshorn jagen...

So long

Edit 04.06.08
Gestern die ganze Sache angezeigt, heute bereits Reaktion der Polizei in Borken. Der Sachverhalt sei soweit bekannt und es werde bereits dagegen vorgegangen. Nicht weiter verwunderlich, immerhin berichteten bereits zahllose Internetnutzer über diese Masche, wäre demnach komisch gewesen, wenn ich der einzige gewesen wäre, der dies angezeigt hätte ;-)

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